Das triale Ausbildungsmodell im Praxischeck

Warum haben Sie das triale Modell gewählt und wie funktioniert dieses in der Praxis?
Ich wollte nach dem Abi auf jeden Fall etwas im Bereich Wirtschaft erlernen. Ein reines BWL-Studium erschien mir jedoch nicht praxisorientiert genug, um es auf dem Arbeitsmarkt anschließend leichter zu haben. Bei meinen Recherchen bin ich auf das triale Modell Betriebswirtschaft an der FH Westküste in Heide aufmerksam geworden und habe zur Sicherheit ein Praktikum gemacht, um herauszufinden, ob mir die Steuerberatung überhaupt liegt.
Das Studium ist innovativ. Es kombiniert ein Bachelorstudium mit einer Berufsausbildung. Innerhalb von vier Jahren erwirbt man den Bachelor of Arts und einen Berufsabschluss. Im 1. bis 4. Semester erfolgt die praktische Ausbildung im Steuerbüro. Parallel nimmt man am Blockunterricht in der Berufsschule teil. Hier werden sowohl die Lehrinhalte für die Berufsausbildung als auch für das Studium vermittelt. Während des Blockunterrichts in der Berufsschule finden auch Vorlesungen an der FH Westküste statt. Ab dem 5. Semester beginnt dann das Vollzeitstudium. Im 6. Semester ist ein Praxissemester vorgesehen. Dieses kann wahlweise im Ausbildungsbetrieb oder in einem neu gewählten Betrieb erfolgen. Im 7. und 8. Semester wird dann wieder in Vollzeit studiert und die Bachelorarbeit absolviert.
Warum haben Sie sich für die Steuerberatung Kittendorf als Arbeitgeber entschieden?
Es ist so, dass nicht viele Kanzleien das triale Modell anbieten. Das triale Modell ist für den Arbeitgeber mit hohen Kosten verbunden, da der Auszubildende immer wieder mehrere Wochen am Stück nicht im Betrieb ist, während hingegen die Ausbildungsvergütung bis zum vierten Semester durchgängig bezahlt wird. Gleichzeitig hat der Arbeitgeber keine Garantie auf eine langfristige Zusammenarbeit, da junge Menschen im und nach dem Studium häufig noch die Welt erkunden wollen. Insofern war ich froh, mit Kittendorf eine Steuerberatung in der Nähe gefunden zu haben, die eine solch zukunftsorientierte Ausbildung unterstützt. Also habe ich einfach zum Hörer gegriffen und wurde direkt zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Der gute und sympathische erste Eindruck hat den Ausschlag gegeben.
Wie ist Ihr Ausbildungsweg bis heute verlaufen?
Meine Ausbildung zum Steuerfachangestellten habe ich im Juli 2024 beendet, derzeit befinde ich mich im Praxissemester und arbeite durchgängig im Büro in Bunsoh. Im Sommer nächsten Jahres werde ich das Studium abschließen.
Was machen Sie aktuell bei Kittendorf?
Ich erstelle Steuererklärungen und übernehme die laufende Buchführung unserer Mandanten sowie die Jahresabschlusserstellung.
Was bereitet Ihnen an Ihren Tätigkeiten Freude?
Ich mag es, komplexe Fälle aufzubereiten und stets beste Ergebnisse für den Mandanten zu erzielen.
Warum können Sie Kittendorf als Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb empfehlen?
Das Arbeitsklima ist hier sehr entspannt und familiär, alle sind per Du. Als Azubi bist du kein Außenseiter, sondern wirst direkt mit eingebunden. Die Bezahlung ist fair und die Kanzlei stellt sich gerade zukunftsorientiert auf, das gefällt mir.
Warum schätzen Sie Dithmarschen als Wohn- und Arbeitsstandort?
Ich kenne das Land- und Hofleben, spiele bei der SG Eider/Pahlen Fußball und finde es gut, dass wir eine starke Dorfjugend haben. In die Großstadt zieht mich nichts. Zum Glück hatte ich nie die Qual der Wahl, von hier weggehen zu müssen. Im Gegenteil, ich genieße hier beruflich einen echten Heimvorteil. Die FH Westküste besitzt mit dem Studiengang ein Alleinstellungsmerkmal in Schleswig-Holstein und liegt für mich quasi vor der Haustür. Gleiches gilt für die Kanzlei, die mir Zukunftsperspektiven bietet.
Freuen würde ich mich, wenn sich die Infrastruktur in der Region noch verbessert und es ein wenig mehr Aufschwung gibt, vielleicht im Zuge geplanter Großprojekte.
Welche Pläne haben Sie für Ihre Zukunft bei Kittendorf?
Ich möchte im Unternehmen bleiben und hier Schritt für Schritt meine Karriere aufbauen. Nach dem Bachelorabschluss und ein, zwei weiteren Jahren Berufserfahrung steht als Nächstes die Steuerberaterprüfung an.